FAQs, Die 10 häufigsten Fragen zu Ludwig Reiter

  • 1) Wo werden Ludwig Reiter Produkte erzeugt?

    Alle Kernprodukte (rahmengenähte Schuhe, flexibel genähte Schuhe, Stiefel, Koffer etc.) werden zur Gänze in der Manufaktur in Wien Süßenbrunn erzeugt. Bei anderen Produkten (Sportschuhe, Damen-Galanterieschuhe, Taschen, Gürtel, Zubehör, Jacken etc.) werden aus bestimmte Teilprozesse der Fertigung in spezialisierten Fachwerkstätten in Österreich und den Nachbarländern (Italien, Slowenien, Ungarn, Slowakei) ausgeführt, die auch für andere renommierte Marken arbeiten.

    Entwicklung, Materialauswahl, Produktionsplanung, Endausfertigung und Kontrolle werden immer im eigenen Haus abgewickelt, daher liegt hier auch die Verantwortung für die Qualität der Produkte.

    Die verwendeten Materialien stammen fast ausschließlich aus Europa, mit Ausnahme von Spezialitäten wie Pferdeleder (USA).

  • 2) Sind Ludwig Reiter Produkte handgemacht?

    Ja. Bei der Fertigung werden maschinelle Hilfsmittel wie etwa Näh- und Schleifmaschinen verwendet. Die Fertigungsprozesse sind dieselben wie in einem Handwerksbetrieb, nur eben mit dem für eine Manufaktur typischen Unterschied, dass sie in höherem Ausmaß arbeitsteilig ablaufen. Die damit verbundene Spezialisierung der Facharbeiter ermöglicht die hohe Qualität und eine große Produktvielfalt.

  • 3) Macht Ludwig Reiter Maßschuhe?

    Wir machen keine Maßschuhe, sondern bieten unseren Kunden – neben den fertigen Modellen – sogenannte „Privatanfertigungen“, wie wir das nennen. Bei dieser international „custom made“ genannten Art der Produktion werden die Schuhe gemäß Kundenauftrag hergestellt, d. h. aus einer Auswahl von Modellen, Ledern, Sohlen und Leisten individuell konfiguriert und dann einzeln angefertigt.

    Modell und Leder werden an Hand von Musterbuch und Farbkarte ausgewählt, der richtige Leisten, also die plastische Form des Schuhs, wird durch Anprobe unter fachkundiger Beratung an Hand von fertigen Schuhen in einem Ludwig Reiter Geschäft ausgewählt. Wir führen ungefähr zehn verschiedene Leistentypen für Herren – in je 2 bis 4 Weiten und je 16 verschiedenen Längen. Es gibt also ca. 500 verschiedene Leisten, und die Wahrscheinlichkeit, darunter keinen Passenden zu finden, ist praktisch äußerst gering, allenfalls bei orthopädischen Problemen gegeben.

    Ein Maßschuh wird im Prinzip genauso gefertigt, jedoch wird dabei auch der Leisten nach den individuellen Fußmaßen des Kunden ermittelt und ggfs. „zurechtgeschnitzt“. Wir halten das für methodisch falsch, da ein Fuß ein zu kompliziertes Gebilde ist, um mit 3 bis 4 Maßen abgebildet werden zu können. Außerdem können selbst die exaktestes Vermessungen keine individuellen Präferenzen des Schuhträgers ermitteln: Manche haben es lieber bequem, andere bevorzugen straffen Sitz etc. Dies lässt sich am besten durch eine Anprobe ermitteln.

  • 4) Woraus besteht die Ludwig Reiter Schuhpasta?

    Die Ludwig Reiter Schuhpasta ist ein Gemisch aus natürlichem Carnaubawachs, Rohmontanwachs, Silikonöl, Lanolin, Lösungsmittel, Emulgator (Amin), und Fettstoffen (Ölsaaten). Die genaue Rezeptur der Pasta ist in jahrelanger Erprobung entstanden, und wird – natürlich – nicht verraten.

  • 5) Warum kann man flexibel genähte Schuhe nicht bei Ludwig Reiter neu besohlen lassen?

    Bei einem flexibel genähten Schuh wird – anders als bei einem rahmengenähten Schuh – das Oberteil direkt auf die Sohle genäht. Wenn die Sohle des flexibel genähten Schuhs abgetrennt wird, verliert er seinen Boden und fällt in sich zusammen. Beim rahmengenähten Schuh hingegen werden Oberteil und Brandsohle (= Innensohle) auch ohne Laufsohle zusammengehalten – durch den Rahmen. Ein Auswechseln der Sohle ist bei flexibel genähten Schuhen daher nicht möglich.

    Man könnte die Sohle zwar durch Einsetzen von Flickstücken oder durch Abschleifen und Überkleben mit einer Decksohle reparieren. Derartige Behelfslösungen sind aber zumeist nicht dauerhaft und verändern die Trageeigenschaften des Schuhs, werden daher von Ludwig Reiter selbst bei rahmengenähten Schuhen nicht ausgeführt.

  • 6) Gibt es Gürtel und Taschen im gleichen Leder wie Schuhe?

    An das Leder für Schuhe werden ganz andere Anforderungen gestellt wie an das Leder für Taschen – und bei Gürteln sind wieder andere Eigenschaften gefragt. Nur wenige Ledersorten können alle Anforderungen gleichzeitig erfüllen. Färbung und Oberflächenzurichtung des Leders hängen aber immer auch mit den Materialeigenschaften zusammen.

    Bei modischer Ware mit kürzerer Lebens- und Nutzungsdauer begnügt man sich im Allgemeinen daher damit, dass das Leder optisch gut aussieht, während andere Qualitäten eher zweitrangig sind.

    Es ist daher eher ein Qualitätsmerkmal, wenn – wie bei Ludwig Reiter – Schuhe, Gürtel und Taschen aus jeweils verschiedenen Lederarten hergestellt werden, die selbst bei farblicher Übereinstimmung nicht völlig ident sind.

  • 7) Wie lange dauert die Anfertigung oder Reparatur von Schuhen?

    Die sorgfältige Herstellung rahmengenähter Schuhe erfordert circa drei Wochen. Da Disposition, Planung, Kontrolle und Auslieferung des Auftrages auch einige Zeit benötigen, und wir auch Feiertage, Krankenstände und Produktionsfehler einkalkulieren müssen, sagen wir üblicherweise acht Wochen Lieferzeit zu, auch wenn es zumeist schneller geht.

    Die Zeit für Reparaturen ist nicht wesentlich kürzer, da die Schuhe vom Geschäft, in welchem der Kunde den Schuh abgibt, erst in die Manufaktur nach Wien Süßenbrunn geschickt und dort geprüft werden müssen, bevor der Schuhboden vollständig zerlegt und dann erneuert wird.

  • 8) Kann man bei Ludwig Reiter auch Ware zum Direktversand bestellen?

    Voraussichtlich im Januar 2014 wird diese website mit Webshop-Funktionen ausgestatten, womit man ausgewählte Produkte direkt bestellen kann. Für Schuhe, die nur mit fachkundiger Beratung und Anprobe erworben sollten, empfehlen wir weiterhin den Besuch in einer unserer Filialen.

  • 9) Wo ist der Sitz des Unternehmens Ludwig Reiter, und wem gehört es?

    Die Ludwig Reiter Schuhmanufaktur hat seit 1885 ihren Sitz in Wien. Der Erzeugungsbetrieb ist seit dem Frühjahr 2011 in Wien Süßenbrunn. Darüber hinaus gibt es Verkaufsfilialen als Zweigniederlassungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

    Das Unternehmen ist zu 100% im Eigentum der Familie Reiter.

  • 10) Wie lange halten Ludwig Reiter Schuhe?

    Im Allgemeinen hängt die Haltbarkeit von Schuhen stark von deren Behandlung und Pflege ab. Darüber hinaus kommt es auf die Machart an. So halten rahmengenähte Schuhe wesentlich länger als geklebte oder flexibel genähte Schuhe. Man kann „Rahmengenähte“ auch neu besohlen lassen und damit die Tragedauer verlängern. Aber selbst bei guter Pflege ist das Ober- und Futtermaterial irgendwann verbraucht. Jedenfalls muss man nach circa 3.000 „Betriebsstunden“ mit Materialermüdungen rechnen.

    Man sollte einem lange getragenen Schuh ein würdiges Ende und anschließend sich selbst einen neuen Ludwig Reiter Schuh gönnen.